Bayrischzell-Soinsee-Rotwandhaus-Spitzingsee

By | 19. September 2015

Die lange Tour ohne ernsthafte technische Schwierigkeiten fängt am Bahnhof Bayrischzell an. Ich bin die Strecke gemütlich gejoggt – so weit die Steigung und meine Kraft und Kondition das zugelassen haben.

Es ist möglich, die Strecke deutlich abzukürzen, indem man zum Beispiel den Soinsee von Geitau oder Osterhofen aus ansteuert. Noch schneller geht es natürlich, wenn man die Taubenstein-Seilbahn benutzt. Aber mir gefällt die Strecke so, wie ich sie hier aufgezeichnet habe. Vor allem den langen Abstieg von der Kümpflscharte durch den Pfanngraben zur Waitzingeralm wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Bayrischzell unter dem Wendelstein

Bayrischzell unter dem Wendelstein

In Bayrischzell laufe ich zur Landstraße, wo gleich nach der Unterführung der Aufstieg zum Seeberg beginnt. Diesem Anstieg folge ich bis zur Neuhütte. Von dort geht es mehr flach und mäßig bergab zur Klareralm. Von dort schlage ich mich erst kurz auf einer Forststraße, dann auf einem Steig und schließlich ein längeres Stück lang auf einer Forststraße zum Soinsee durch.

Auch ohne Bär Bruno drin sakrisch idyllisch: Der Soinsee

Auch ohne Bär Bruno drin sakrisch idyllisch: Der Soinsee

Der zugefrorene Soinsee

Der zugefrorene Soinsee

Zugefrorener Soinsee mit dem Wendelstein im Hintergrund

Zugefrorener Soinsee mit dem Wendelstein im Hintergrund

Am Anfang dieses herrlich gelegenen Sees, der schon Problembär Bruno als Badegelegenheit gedient hat, verlasse ich die Forststraße, laufe kurz am Seeufer entlang,  und lande auf einem meistens recht nassen Weg, der halb um die markig steilen Ruchenköpfe herum einen Hang hinauf führt – in Richtung Auerspitz und Kümpflscharte.

Das letzte Stück zur Scharte ist eine Prüfung, weniger wegen der technischen Schwierigkeit (Ein Stück ist hier mehr ein Steig als ein Weg), als wegen der Versuchung, im Rotwandhaus einzukehren. Diese Versuchung manifestiert sich in Form von deutlich hörbaren Lautsprecherdurchsagen, die verschiedenste Gerichte mit extrem Appetit anregenden Bezeichnungen ausrufen.

Rotwand und Rotwandhaus. Fehlt: Der Lautsprecher-Ton mit der Speisendurchsage

Rotwand und Rotwandhaus. Fehlt: Der Lautsprecher-Ton mit der Speisendurchsage

Wenn man Zeit hat, spricht meines Erachtens nichts dagegen, dieser Versuchung zu erliegen. Für den langen, malerisch schönen Abstieg braucht man nämlich noch Energie für einige Stunden.

An der Kümpflscharte hat man zwar schon die zweite Reihe überwunden, aber jetzt sieht man, dass es auch von hier aus im Süden noch viele, viele Berge gibt.

An der Kümpflscharte hat man zwar schon die zweite Reihe überwunden, aber jetzt sieht man, dass es auch von hier aus im Süden noch viele, viele Berge gibt.

Im Süden sind die Berge heuer Mitte August noch/schon ziemlich weiß.

Im Süden sind die Berge heuer (2015) Mitte August noch/schon ziemlich weiß. Ein Vergleichsfoto vom 30. Dezember hätte 2015 verblüffend ähnlich ausgeschaut.

Jetzt geht es einfach, aber sehr weit hinunter zum Pfändbaren mit seinem wunderschönen Wasserfall, bis ins man an der Waitzingeralm das Tal der Roten Valepp und eine Teerstraße erreicht.

Hier empfehle ich, auf dieser Straße kurz nach links zu laufen (also die falsche Himmelsrichtung einzuschlagen), und über die nächste Brücke das Flussufer zu wechseln. Dort kann man den Spitzingsee über das Blecksteinhaus ansteuern. Dieser kleine Umweg erspart den Weg auf der schattigen asphaltierten Fahrstraße und führt über einen lichten und (bei entsprechendem Wetter) sonnigen und aussichtsreichen Weg zu diesem hübschen Gewässer.

So sieht der Schliersee vom Spitzingsattel her gesehen aus.

So sieht der Schliersee vom Spitzingsattel her gesehen aus.

Nachdem der Spitzingsee auf der nicht bebauten Seite halb umrundet ist, landet man am Spitzingsattel. Von hier führt ein Wanderweg nach Fischhausen/Neuhaus. Dieser Weg gabelt sich ein paar Mal, aber am Ende führen alle Varianten nach Neuhaus. Ich folge weitgehend dem Bockerlbahnweg.

 

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