von Wörgl über die Wildschönau, die Kurze Grund Ache, Neue Bamberger Hütte nach Königsleiten
Donnerstag, 11. August 2011
Der Weg in die Wildschönau geht durch den Garten des Café Berghäusl, über einen etwas versteckten Trail hinauf und hinüber zur Jausenstation Schrofen, weiter auf einem Höhenweg, und weiter ein Stück hinunter auf eine größere Straße. Ab hier muss ich raten, wie es am besten weitergehen könnte, weil es auf eine Lücke in meinem Kartenmaterial zugeht. Ich setze auf den Weg nach Penningdörfl und habe Glück. Ein Wanderer, den ich um Rat frage (und der die gleichen Schuhe trägt wie ich), beschreibt mir eine interessant klingende Strecke, die mich direkt zur angepeilten Straße zum Kurzen Grund führen müsste.
An einem allein stehenden Anwesen laufe ich erst mal zu weit geradeaus in eine Sackgasse im Wald, weil ich übersehe, dass hinter dem Hof eine Teerstraße anfängt, aber sonst ist der Weg nett und abwechslungsreich mit Wiesen, Wald, kleinen Ortschaften, Kirchlein, Scheunen, und natürlich dem lieblichen Bergpanorama. So dürfte die ganze Tour weitergehen. An die harten Steigungen und kniffligen Abstiege, die in den nächsten Tagen vor mir liegen müssten, mag ich noch gar nicht denken.
Auf der Teerstraße, die zum Kurzen Grund führt, hoffe ich auf einen Bus – zumal inzwischen die Sonne kräftig in die Talkerbe hineinsticht. An einer Haltestelle lese ich etwas von 30 Minuten bis zum nächsten Bus, und mache an einer schattigen Stelle gemütlich Brotzeit. Eine Dreiviertelstunde später lese ich das Kleingedruckte und den Zusatz “an Schultagen”. Offensichtlich sind gerade Ferien. Hab ich ja auch. Ich renne also weiter, weil ich nicht noch 2 Stunden warten will. Mein Daumen hilft mir bei den wenigen Autos nicht weiter. Ich schaffe es aber auch zu Fuß durch das gepflegt grüne Tal nach Kelchsau.
Das Stück Mautstraße ab hier zum Gasthaus Wegscheid zieht sich zwar hin, ist aber endlich. Der Anstieg zur Neuen Bamberger Hütte vergeht vergleichsweise wie im Flug. Der Weg von dort zum Markkirchl, einer kleinen Kapelle an einem Pass, ist auch nicht weit, und mit seinem großzügigen Blick auf die umliegenden Almen und die hohen Berge außen rum schön zu laufen. Oben wechsle ich ein paar Worte mit einem Wanderer, der von der anderen Seite gekommen ist, und schon bin ich in einem interessanten Gespräch, das sich über den ganzen Abstieg hinzieht. Natürlich könnte ich das Stück Fahrweg sauschnell rennen, aber was brächte mir die halbe Stunde Zeitersparnis?
Bei einer Brücke beschwert sich der Ingenieur, dass er beim Bau geraten hätte, die provisorische Zwischenlösung zu vollenden, und die Verankerung professioneller zu gestalten. So könnte bei jedem Hochwasser oder einer Schneeschmelze die Arbeit perdu sein. Uns hat sie aber noch ausgehalten.
Zudem rät mein Begleiter mir, statt über Krimml und das Tauernhaus den Weg über die Zittauer Hütte zu nehmen. Schließlich bringt er mich zielgenau zu einem Gasthaus, dem Hotel Alpenrose in Königsleiten, wo ich diesmal auch “absteige”, was ich nicht bereue. Die Zimmer sind viel schöner, und der Preis dafür deutlich niedriger als gestern. Und auch das Essen ist richtig gut, und man muss dabei nicht einmal Rauch schlucken.
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- Die Idee
- Die Vorbereitung
- Warten
- Anlauf
- Aus der Karte gelaufen und kein Schulbus
- Rush Hour im Märchenland
- Tauernpass, Nasenbluten, Vorfreude mit Gletscherblick
- Gletscher, Sturzbäche, Edelweiß
- Ruhetag mit Knalleffekt und Schwefel
- Mit allen Mitteln nach Italien, auch zu Fuß
- Verlaufen, versumpft, traumhafte Szenerien
- Sonne, Siesta und ein geduldiger Steinbock
- Heiße Traumetappe auf bekannten Wegen
- Auf Rommels Spuren durch Dinoland und durch Tunnels auf die Zielgerade
- Zugabe: Durch das Land von Franz dem Bären
- Ein Zuckerl zum Abschluss